Gesang München
Methodik
 
Es gibt viele Wege um zu seiner Stimme zu finden.
Jeder muss den für sich passenden Weg suchen.
Er kann sich dabei von einem Lehrer helfen und leiten lassen, aber die Suche muss er selbst tun. Nur wer  bereit ist zu suchen und zu üben, wird den gewünschten Erfolg haben. Es gibt keine Pauschalanleitung die auf jeden Schüler passt und es gibt auch keinen Pauschalunterricht.
 
Dennoch gibt es einige grundlegende Aspekte, die bei jeder gesunden Stimme gleich sind.
Die Anatomie.
Wir haben alle einen Hals inclusive Kehlkopf und diverser Muskulatur. Alle haben wir ein Zwerchfell, alle haben wir Stimmbänder, ...
Daran gibt es auch bei all der verwirrenden Vielfalt an  Gesangstechniken, Stilrichtungen, Ansichten, Erfahrungen (und allem voran natürlich der „Informationsüberflutung“ im Internet) keinen Zweifel.
Es gibt auch Übungen mit denen man die Muskulatur trainieren kann. Wie im Fitness-studio.
Dabei muss man gezielt und sehr genau vorgehen.
 
Das Training basiert auf dem Wissen um den Bau und um die Funktionsweise des Körpers in Verbindung mit Stimme, insbesondere des  Kehlkopfs und der ihn umgebenden Muskulatur. Ziel  ist die Entwicklung der natürlichen, gesunden Singstimme, die ein müheloses und befreites Singen ermöglicht und die zuverlässige Grundlage bildet für eine größere Repertoireauswahl in nahezu jeder gesanglichen Stilrichtung.
Durch spezielle, effektive Übungen werden die verschiedenen Register zu einer einzigen Stimme verbunden, die sich durch einen soliden Stimmbandschluss über ihren gesamten Umfang auszeichnet. Das Verhältnis  zwischen der Muskelspannung der Kehlkopfmuskulatur  und des Luftstroms bei der  Phonation  wird gut koordiniert. Die Atmung passiert nicht zufällig und passiv sondern wird gezielt und aktiv eingesetzt.
Das Ergebnis ist eine ausgeglichene und klangvolle Tonproduktion über einen großen stimmlichen und dynamischen Umfang.
 
Ein besonderes Anliegen ist es, den SchülerInnen das Warum, Wann und Wie der Übungen verständlich zu machen, um das Wissen über die Funktion der eigenen Stimme und die Fähigkeiten zur selbstständigen Bewältigung von Schwierigkeiten zu fördern.
Bei all dem bleibt der Aspekt der seelischen Verfassung, der bisherigen Lebenserfahrung,  der Musikalität, der Inspiration, der MENSCH nie außen vor, denn das Phänomen Stimme ist komplex und vielschichtig.
 
Ganz bewusst distanziere ich mich hiermit von Medienhysterie und von übereilter Erwartungshaltung.
Um seine Stimme wirklich zu finden und zu fördern sollte man sich Ruhe, Zeit, Spaß und Lebensfreude nehmen. Das wird bei jedem in anderem Umfang möglich sein, denn die Realität bleibt nicht aussen vor und das soll sie auch gar nicht.
Aber unter Druck wird immer noch am schlechtesten und am langsamsten gelernt.
"Macht langsam, denn wir haben nicht so viel Zeit“. Diesen Satz hat ein kluger Regisseur zu mir einmal gesagt. Dem habe ich nicht viel hinzuzufügen.
 
Das Ziel des Unterrichts ist es, dass die Stimmen den Eigentümern beim Singen und Sprechen privat und beruflich lange Freude bereiten ohne durch übermäßige Eile, Überforderung oder fehlende Technik Schaden zu nehmen.
 
Singen kann sehr glücklich machen und befreien. So banal es klingen mag, aber dies ist (meiner Meinung nach) immer noch das wichtigste und schönste Ziel! Und wer nicht mit Herz und Seele singt, sondern nur mit Stress und Erfolgsdruck im Kopf,  der wird auch keinen Zuschauer berühren.
"Singen macht glücklich" gilt eben auch nicht pauschal. Es kommt darauf an, wie man an die Sache herantritt.
 
M. Rossi
 
 
 
Was ist Funktionale Stimmbildung? (Quelle: Wikipedia)
Als „funktionale Stimmbildung“wird die Richtung der Gesangsbildung bezeichnet, die ihre Schüler über die physischen Zusammenhänge der Stimme und des Körpers aufklärt (*** ).  Die Stimmbildner gehen von den biologischen Gegebenheiten der Stimme aus, um deren Entwicklung zu fördern. Die zwei Hauptrichtungen der funktionalen Stimmbildung sind das Lichtenberger Institut und das Rabine-Institut.
 
Die methodische Basis liegt nicht nur in der Wissenschaft, z.B. der Sportmedizin, dem Sensomotoriktraining, der Gehirnforschung, der Psychologie des Lernens, sondern auch im subjektiven Reichtum, der stimmlichen Sensibilität, der Intuition und der Erfahrung des Gesangslehrers.
 
 
(***) Anmerkung:
Wobei im Vordergrund immer zuerst die reale Erfahrung durch praktische Übungen steht!
Das theoretische Verstehen folgt im Anschluss.
M.Rossi